Bei der Produktion von Star Wars kamen insgesamt 1000 SkyPanels zum Einsatz.
„Die letzten Jedi”: Steve Yedlin zu SkyPanels
Bei der Produktion von „Star Wars: Die letzten Jedi“ kamen insgesamt 1000 SkyPanels zum Einsatz. Kameramann Steve Yedlin (ASC) spricht über die Arbeit mit den LED-Softlights von ARRI.
Kritiker und Zuschauer sind sich einig: „Star Wars: Die letzten Jedi“ ist ein absoluter Hit, oder mit den Worten von Justin Chang, dem Filmkritiker der „Los Angeles Times“: Der Film ist „der achte offizielle Teil der Reihe und mit Sicherheit der aufregendste seit Jahrzehnten – der erste total großartige `Star Wars`-Film seit `Das Imperium schlägt zurück` Anfang der Achtziger“. Dafür arbeiteten Regisseur Rian Johnson und Kameramann Steve Yedlin (ASC) wieder zusammen: Sie hatten zuvor bereits bei „Looper“, „Brothers Bloom“ und „Brick“ kooperiert. In „Star Wars: Die letzten Jedi“ bereitet der Widerstand die Schlacht gegen die Erste Ordnung vor. Rey entwickelt unter der Anleitung von Luke Skywalker beunruhigende Stärken, die diesen beunruhigen.
Kameramann Steve Yedlin (ASC). Foto: ARRI.
Was das neue Epos unter anderem herausragend macht, ist Yedlins innovativer Einsatz von LED-Softlights der Serie SkyPanel von ARRI. Yedlin berichtet, dass SkyPanels bei „Star Wars: Die letzten Jedi“ in vielfältiger Weise verwendet wurden. „Zunächst haben wir sie in sehr großen Anordnungen verschiedener Art eingesetzt, zum Beispiel an der kompletten Decke einer Bühne, die mit diffusem Licht ausgeleuchtet wurde“, sagt er. „Ob das nun mit einer Kuppel war oder mit einem großen Rechteck, das von einem Kran hing: Wir setzten sie immer in großen Anordnungen ein und konnten die Farben auf Knopfdruck ändern, sogar bei kompletten Spielszenen.“
Star Wars: Die letzten Jedi
Der Film wurde mehrere Monate lang in den Pinewood Studios in London gedreht, außerdem fanden Dreharbeiten in Irland, Kroatien und Bolivien statt. Die Zahl der Sets und Beleuchtungskonzepte war bei „Star Wars: Die letzten Jedi“ viel höher als bei „Star Wars: Das Erwachen der Macht“. Yedlin drehte den Film in einer Kombination aus verschiedenen Formaten: hauptsächlich mit 35-mm-Kameras und anamorphotischen Objektiven, aber auch mit 35-mm-Kameras mit sphärischen Objektiven, mit sphärischen sowie anamorphotischen Objektiven und ARRI ALEXA Kameras von Panavision, IMAX-15-perf-65-mm-Film sowie mit der ALEXA 65 von ARRI Rental. Sein erster Spielfilm mit der ARRI ALEXA war „Girl Most Likely“ von 2012.
Foto: David James ©2017 Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved.
Von Aufnahmen auf riesigen Bühnen bis zu Drehs on Location: Bei der Produktion von „Star Wars: Die letzten Jedi“ kamen insgesamt 1000 SkyPanels zum Einsatz. SkyPanels sind komplett durchstimmbar, die korrelierten Farbtemperaturen lassen sich von 2800K bis 10.000K einstellen, mit akkurater Farbwiedergabe im gesamten Bereich. Yedlin sagt, dass er die ARRI SkyPanels durchgängig im HSI-Modus verwendete (Hue, Saturation, Intensity/Farbwert, Farbsättigung, Helligkeit) – aus verschiedenen Gründen: „Im HSI-Modus wird die Chromatizität fast perfekt abgebildet“, betont er. „Wenn man die Chromatizitäts-Koordinaten für Farbwert und Farbsättigung einstellt und dann die Helligkeit erhöht und senkt, wird die Farbe unvorstellbar zuverlässig abgebildet. Das ist das Erstaunliche an dem HSI-Modus: Man kann jede Farbe, die das SkyPanel darstellen kann, mit lediglich drei DMX-Kanälen einstellen. Dabei verläuft die Farbsättigung wirklich gut, wenn man es heller oder dunkler macht.“
Foto: David James ©2017 Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved.
Yedlin hat schon vorher interaktive Beleuchtungskonzepte entwickelt, aber es war das erste Mal, dass er dies mit LEDs gemacht hat. „Das hat uns ermöglicht, unbeschreiblich komplexe Sachen umzusetzen“, erläutert er. „Wir konnten das Licht schneller und auf komplexere Weise ändern als je zuvor. Auch das Neuprogrammieren ging schneller. Wir haben viel gearbeitet, um sicherzustellen, dass ich fertige Skripte habe, aber ich konnte auch sehr schnell völlig neue Varianten umsetzen.“
Wir konnten das Licht schneller und auf komplexere Weise ändern als je zuvor.
Weil sie Änderungen so einfach und effizient vornehmen konnte, war die Crew in der Lage, Dinge zu tun, die vorher unmöglich erschienen, zum Beispiel Farben in spezifischen Richtungen zu ersetzen. Dazu Yedlin: „Wenn beispielsweise das Licht einer orangefarbenen Explosion anderes Licht überstrahlt, kann das SkyPanel von der anderen Farbe zu Orange umstellen, so dass nichts überstrahlt wird. Wir konnten Änderungen von einer Komplexität und Intensität vornehmen, die normalerweise auf konventionelle Weise nicht zu erreichen sind – und wir konnten diese Änderungen spontan und auf sehr einfache Weise umsetzen.“
Die Vorbereitung spielte eine wichtige Rolle dabei, dass die Beleuchtung so reibungslos funktionierte, sagt Yedlin. Die „kontinuierliche Vorbereitung“ habe fünf oder sechs Monate gedauert, nachdem das Team mehrere Monate immer mal wieder daran gearbeitet hatte. „`Star Wars: Die letzten Jedi` hatte die sinnvollste Vorbereitung von allen Filmen, an denen ich bislang gearbeitet habe“, sagt er. „Dazu gehörte, mit dem Production Designer Rick Heinrichs und seinen Set Designern darüber sprechen zu können, wo die Leuchten am Set sein würden ... Das war besonders wichtig, da wir auf einem komplett geschlossenen Set drehten, wo man alle Wände sehen konnte. Wir konnten also beispielsweise nichts an der Decke befestigen. Die Form der Leuchten mussten gemeinsam mit den Set Designern entwickelt werden.“
Fotos: Lucasfilm Ltd. © 2017 Lucasfilm Ltd. All Rights Reserved.
Durch die lange Vorbereitungsphase hatte Yedlin die nötige Zeit, um die Arbeit mit den SkyPanels richtig zu planen. „Ich hatte in meinem Büro wochenlang eine ALEXA, ein SkyPanel, einen Medien-Server, meinen Computer und sehr viele Farbfilter“, berichtet er. „Ich hatte Zeit, um alles mit Oberbeleuchter David Smith zu planen, außerdem habe ich viel mit (dem zusätzlichen Kameramann) Jaron Presant gearbeitet, beispielsweise um Farbfilter abzustimmen. Wir konnten die Chromatizitäts-Koordinaten für die SkyPanels planen, und angesichts der Vorbereitungszeit, die wir hatten, konnten wir das sehr genau machen.“